In Bad Schwalbach fand der 50. Hessische Imkertag statt. Im Rahmen der Feierlichkeiten überreichte Ministerin Priska Hinz die Urkunde für den 2. Preis an den Bienenzuchtverein Roßdorf und Umgebung, vertreten durch seinen Vorsitzenden Manfred Maiwald.
Zum dritten Mal in seiner Geschichte wurde der Verein damit vom Hessischen Umweltministerium geehrt. Den 1. Preis gewann der Imkervereinen aus Kirchhain, den 3. Preis erhielt der Imkerverein Bad Schwalbach.
Der Preis wurde vergeben für das Engagement und Förderung des Imkernachwuchses. Der Roßdorfer Verein ist einer der größten von den 162 Hessischen Imkervereinen. Er wurde 1898 gegründet und widmet sich der Vermehrung und Verbreitung der europäischen Honigbiene. Über 200 Imker aus Roßdorf und Umgebung nutzten das Engagement des Vereins, um sich praktisch und theoretisch weiterzubilden.
Über Nachwuchs kann sich der Verein nicht beklagen, kommen doch jedes Jahr ca. 20 neue Mitglieder dazu. Die Neuimker sind meist Menschen, die etwas für die Natur und Umwelt tun wollen. Auf dem Vereins- Gelände in Roßdorf finden Schulungen, sowie Zucht und Vermehrung von Bienenvölkern statt. Die praktische Ausbildung richtet sich nach der Jahreszeit. Es wird kontrolliert, ob sich die Völker richtig und gut entwickeln. Die Tage werden länger und wärmer. Erste Pollen werden eingetragen und die Königin beginnt, Eier zu legen. Die Volkstärke steigt bis zum Juli auf ca. 50000 Bienen. Bald muss der Imker den Wohnraum erweitern, damit seine Völker nicht schwärmen. Neuen Honig gibt es voraussichtlich im Mai. Dann können sich diejenigen, die gerne unverfälschten regionalen Honig essen, wieder freuen.
Leider ist das Leben der Bienen in unserer Region sehr bedroht. Um das Überleben der Honigbienen kümmert sich der Imker. Kritisch ist es für die Wildbienen. Ehemals gab es ca. 550 verschiedene Arten bei uns. Diese sind jetzt schon auf nur noch 350 zusammengeschrumpft. Der Grund dafür dürfte darin liegen, dass immer mehr Wildblumenarten verschwinden. Bunte Ackerrandstreifen haben mittlerweile Seltenheitswert. Schmälere Feldwege, steinerne Vorgärten, zu früh gemäht Wiesen und Straßenränder, zugedeckte Friedhofsgräber, übermäßiger Einsatz von Pestiziden und Herbiziden vernichten die Lebensgrundlage der wild lebenden Bienen. Aber nicht nur diese sind betroffen, sondern auch Hummeln, Schmetterlinge, Falter, Käfer, -ja, alle Arten von Insekten.
Da in unserer Umwelt alles zusammen hängt, sind als nächstes unsere Vögel betroffenen. So kann das, was die Natur automatisch regelt, bis zum Nachteil für den Menschen führen. Die Alarmglocken sollten läuten, wenn man liest, dass in China die Obstblüten schon von Menschen mit Pinseln bestäubt werden müssen. Wir sollten alles tun, dass es bei uns nicht so weit kommt. Die Freitagsdemonstrationen unserer Kinder sollten ernst genommen werden, denn die Umweltzerstörung schreitet schneller voran, als die Politik gegensteuert. Das Insektensterben ist für das Überleben der Menschheit vielleicht sogar kritischer als der Klimawandel.