In der Vorweihnachtszeit fand unsere 5. Honigverkostung für Vereinsmitglieder statt.
Die jährliche Honigverkostung hat sich im Verein als ein herausragendes, gesellschaftliches und kulinarisches Event etabliert. Erstmals nahmen auch Gäste aus dem privaten Umfeld unserer Imker teil.
Wie schon Tradition, stießen wir mit einem kräftigen Rieslingsekt, auf das Honigjahr 2023 an. Dieses Jahr war, trotz Hitze und einer 3-wöchigen Regenperiode ab Mitte Juli, ein gutes Honigjahr. Bei geringem Wasseranteil war die Qualität vieler Honige überdurchschnittlich. Das spiegelte sich in den mitgebrachten Honigen der Vereinsmitglieder wider. Mengenmäßig war das Jahr 2023 eher unterdurchschnittlich, was wohl auch an dem kühlen Vorfrühling lag, das nur wenige gute Trachttage zuließ.
Die Verkostung startete mit Frühlingsblütenhonigen. Obstblüte, Ahornblüte, Löwenzahn und Rapsblüte prägen die blumigen Grundaromen. Die Textur wird durch feine natürliche Kristalle bestimmt. Rührt der Imker seine Frühlingsblütenhonige, lässt sich eine sehr feine, weiche Textur erzielen. In der Folge verkosteten wir kräftige Sommerblüten-Honige. Aromen von Lindenblüten, Kornblumen, Brombeeren aber auch Anteile von Blatthonigen (z.B. Eiche) konnten herausgeschmeckt werden. Einige der überwiegend dunkleren Honige waren noch flüssig, andere kristallisierten bereits im gröberen Spektrum. Würzige Sortenhonige folgten: Bärlauchblütenhonig mit leichter Zimt – und Zwiebelnote, Fenchelhonig mit typischen Kräuteraromen, Waldhonig mit kräftiger Caramelnote, sowie herber Edelkastanienhonig. Ein französischer Buchweizenhonig, bildete mit seiner starken malzigen Note den Abschluss.
Man mag sich fragen, wie es gelingt, in direkter Abfolge die unterschiedlichsten Aromen aus den Honigen herauszuschmecken. Hierfür ist ein Neutralisieren der Geschmackssinne, wie bei einer Weinprobe, unerlässlich. Diverse Brot- Käse- Schinken- und Obstsorten sind hierfür sehr hilfreich. Damit war die große Tafel in unserer Imkerhütte wieder reichlich gedeckt. Alle Honige waren von intensivem Geschmack und bester Qualität, viele in liebevoll gestalteten, individuellen Etiketten präsentiert, andere im klassischen DIB-Glas des Deutschen Imkerbundes. Zusätzlich konnten in diesem Jahr 2 Honige verkostet werden, die bei der Honigprämierung des Landes Hessen, die Plätze 2 und 3 belegten.
Voraussetzung für ein erfolgreiches Imkern und das Ernten hochwertiger Honige ist die fachgerechte Pflege gesunder Bienenvölker. Unerlässlich ist die Beobachtung von Wetter und standortbezogenem Blühkalender. Anfang und Ende einer bestimmten Tracht ermöglichen das Ernten von markanten Sortenhonigen. Ein Wassergehalt von deutlich unter 18% ist Voraussetzung für den Zeitpunkt der Honigernte. So lässt sich eines der kostbarsten Erzeugnisse aus der Natur, unverfälschter Bienenhonig, ins Glas bringen.
Wir freuen uns bereits jetzt auf die nächste Honigverkostung und sind gespannt auf das Honigjahr 2024. Hierfür wünschen wir allen unseren Imkern eine gute Hand und viel Erfolg! Unseren Kunden wünschen wir einen Hochgenuss an unverfälschtem und regionalem Bienenhonig!
Jochen Müller (2.Vorsitzender BZV Roßdorf)