Leuch­ten­des Gold aus der Na­tur auf dem Wo­chen­markt

Sechs Im­ker ha­ben sich zu­sam­men­ge­tan, um ih­ren Ho­nig auf dem Wo­chen­markt an­zu­bie­ten.

Von Kers­tin Schu­ma­cher

Der Darm­städ­ter Wo­chen­markt ist mitt­wochs um ei­ni­ge Be­schi­cker rei­cher. Seit Kur­zem bie­ten Son­ja Höhn, Ti­lo Schmidt, Ste­fan Fuchs, Jo­chen Mül­ler, Wer­ner Fich­ter und In­ge­borg Rot­tin­ger in wech­seln­der Be­set­zung ih­re Ho­ni­ge aus Darm­stadt und dem Um­land feil. „Wir wol­len den Darm­städ­tern Ho­nig an­bie­ten, des­sen Nek­tar von Blü­ten aus ih­rer na­hen Um­ge­bung stammt“, er­klärt Wer­ner Fich­ter.

So ste­hen die Bie­nen­völ­ker der Im­ker bei­spiels­wei­se in der Heims­tät­ten­sied­lung oder im Schre­ber­weg na­he dem Bürg­er­park oder im Au­müh­len­weg im Nor­den Ar­heil­gens. Wei­te­re Völ­ker ste­hen in Bi­cken­bach, Ober-Be­er­bach und Groß-Um­stadt. Der Flug­ra­di­us der Bie­nen be­trägt et­wa drei Ki­lo­me­ter rund um ih­ren Stock. „Des­halb kann es gut sein, dass ein Kun­de bei uns Ho­nig kauft und die Bie­nen zu­vor in des­sen Gar­ten den Nek­tar ge­sam­melt ha­ben“, sagt Jo­chen Mül­ler.

Die Pro­duk­ti­on von Ho­nig vor Ort ist aber nicht nur kli­ma­neu­tral und nach­hal­tig, son­dern birgt noch ei­nen wei­te­ren Vor­teil. „Von dem Ver­zehr kön­nen Al­ler­gi­ker pro­fi­tie­ren“, sagt Fich­ter. Durch die Auf­nah­me der im Ho­nig ent­hal­te­nen Pol­len ge­wöhnt sich der Kör­per schritt­wei­se an sie. Re­gel­mä­ßi­ger Ge­nuss von un­ge­fil­ter­tem Ho­nig kann ei­ne Im­mu­ni­sie­rung för­dern und beip­siels­wei­se Be­schwer­den lin­dern, die durch Heusch­nup­fen her­vor­ge­ru­fen wer­den. Aber – und nun kom­men die Im­ker vor Ort ins Spiel – da­mit das funk­tio­niert, muss der Ho­nig aus ge­nau den re­gio­na­len Blü­ten ent­ste­hen, auf die der Al­ler­gi­ker rea­giert. Blü­ten aus dem Gar­ten um die E­cke eben.

Doch in er­ster Li­nie ist Ho­nig na­tür­lich ein Ge­nuss­mit­tel. So bunt die Eti­ket­ten der Ho­ni­ge, so viel­fäl­tig sind die in al­len Gold­tö­nen leuch­ten­den Sor­ten: Vom fast durch­sich­ti­gen, sehr flüs­si­gen Aka­zien­ho­nig über sat­ten Raps­ho­nig bis zum dunk­le­ren Edel­kas­ta­nien­ho­nig, da ist für je­den Ho­nig­lieb­ha­ber et­was da­bei. Da­bei hat je­de Sor­te ih­re be­son­de­re No­te. „Wäh­rend Ho­ni­ge der Edel­kas­ta­nie eher kräf­tig schme­cken, ha­ben Wald­ho­ni­ge ei­ne mal­zi­ge No­te“, er­klärt Fich­ter. Bär­lauch-Ho­nig schmeckt da­ge­gen nicht nach Knob­lauch, son­dern hat et­was von Ka­ra­mell. Raps­ho­nig wie­der­um ist süß, oft mit ei­ner fruch­ti­gen No­te. „Den lie­ben vor al­lem Kin­der“, sagt Fich­ter. Und die El­tern, wie der Im­ker schmun­zelnd an­fügt, denn: „Raps­ho­nig tropft nicht.“

Die Im­ker der Bie­nen­wirt­schaft stam­men al­les­amt aus Darm­stadt und ha­ben sich als Mit­glie­der im Bie­nen­zucht­ver­ein Ross­dorf und Um­ge­bung ken­nen­ge­lernt. Al­le Sechs be­trei­ben ihr Hob­by mit Lei­den­schaft und be­reut hat die Ent­schei­dung zum Im­kern kei­ner von ih­nen.

Wer sich un­si­cher ist, wel­cher Ho­nig zu ihm passt oder wel­che Sor­te sich wo­für eig­net, kann sich bei den Im­kern am Stand be­ra­ten las­sen oder vor Ort gleich pro­bie­ren.

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