Pollen

Was ist Pollen?

Pollen oder Blütenstaub ist die Eiweißquelle für unsere Bienen. Er enthält ca. 30% Eiweiß, 40% Zucker, 5% Fett, sowie eine Vielzahl von Mineralstoffen und Spurenelemente. Pollenkörner sind mikroskopisch klein (ca. 2- 200 um ) und haben je nach Pflanzenherkunft ein typisches Aussehen. Dadurch lassen sich Sortenhonige eindeutig bestimmen, indem man diesen Honig unter dem Mikroskop nach eingelagerten Pollen untersucht und dadurch die Trachtpflanzen eindeutig bestimmen kann. Nach § 3 der Honigverordnung darf sich der Honig als Sortenhonig (z. Bsp. Raps-, Sonnenblumenhonig ) dann bezeichnen, wenn mindestens 60 % des Honigs aus dem Honigtauanteil dieser Trachtpflanze stammt. Dies wird hauptsächlich durch das Auszählen der Pollen bestimmt.

Wie wird Pollen gesammelt?

Die einzelnen Pollenkörnchen bleiben beim Besuch der Biene an deren Haare hängen. Die Biene vermischt während des Flugs diese Pollen mit Nektar und Speichel und schiebt diese Mischung zu ihren Hinterbeinen. Dort bilden sich die so genannten Pollenhöschen. Ein Höschenpaar wiegt ca. 20 mg. Jährlich benötigt ein Bienenvolk zur Brutaufzucht und dem eigenen Eiweißbedarf ca. 40- 60 kg Pollen.

Was machen die Bienen mit den Pollen und wofür ist er wichtig?

Der Pollen wird von den Pollensammlerinnen in die Zellen rund um das Brutnest gebracht. Dort stampfen die jungen Ammenbienen die Pollen in die Zellen, die dann im Spätsommer mit einer Schicht Honig, zur Konservierung, überzogen wird. Der Imker spricht dann vom \”Bienenbrot\” . Die Pollenversorgung ist der entscheidende Faktor für die erfolgreiche Entwicklung des Bienenvolks. Die Larven müssen mit ausreichend eiweißreichem Futtersaft von den Ammenbienen gefüttert werden. Den Ammenbienen muss ausreichend Pollen zur Verfügung stehen, damit sie sich einen großen Fettkörper zulegen können. Dieser ist für Notzeiten, Überwinterung und Entwicklung ihrer Futtersaftdrüsen notwendig. Auch die Entwicklung der Königin ist von der ausreichenden Versorgung mit Pollen abhängig. Sie wird hauptsächlich mit Futtersaft aus den Futtersaftdrüsen der Ammenbienen versorgt. Sind diese durch Pollenmangel schlecht entwickelt, so kommt es zu Mangelernährung der Königin und deren Legeleistung sinkt rapide ab.

Pollen und der Mensch

Pollen wird im Handel getrocknet angeboten. Fachleute stufen ihn als gesundheitsfördernd ein. Er wird mit einer Pollenfall am Eingang des Fluglochs gewonnen. Hier streifen die Bienen an einem Gitter ihr Pollenhöschen ab, das dann in einen Auffangbehälter fällt. Dieser Anteil fehlt dann den Bienen in ihrer eigenen Versorgung. Diese Gewinnung ist deshalb bei vielen Imkern umstritten. Den Bienen muss dann ein eiweißhaltiges Ersatzfutter angeboten werden. Hierfür verwendet man häufig nicht gentechnisch verändertes Sojamehl.

Bienenbrot wird im Handel auch angeboten. Man sagt ihm eine Kraft- und Ausdauer spendende, sowie gesundheitsfördernde Wirkung nach. Auch hier gelten die oben genannten Anmerkungen.